3. Toll Collect – anno dazumal

Wer Menschen oder Waren von einem Ort zum anderen transportiert, stellt nicht erst heute fest, dass er für einen einigermaßen reibungslosen Verlauf der Reise eine Menge Geld los wird. Erst nach der Überwindung großer Anlaufschwierigkeiten wurde die LKW-Maut auf Deutschlands Autobahnen eingeführt. Weniger mit komplizierten technischen Geräten ausgestattet, als vielmehr im Besitz trutziger Burgen samt waffengewandter Mannschaften haben im Mittelalter Territorialherren und Raubritter – wobei der Übergang mitunter fließend war - Reisende und Transporteure von Waren auf dem Rhein und den Handelsstraßen um jede Menge Geld und Gut erleichtert.

Bei dieser Exkursion besuchen wir Stätten, an denen die Reisenden zur Kasse gebeten wurden und erfahren etwas über den Niedergang einer einstmals ehrbaren Stütze der Gesellschaft, des Ritterstandes.

Auf unserer Fahrt durch das Mittelrheintals erreichen wir eine der imposantesten Burgen des gesamten Mittelrheins: Rheinfels bei Sankt Goar. Erbaut Mitte des 13. Jahrhunderts als Zollstätte der mächtigen Grafen von Katzenellenbogen hatte die sprudelnde Mautquelle schon bald den Neid des Rheinischen Städtebundes auf sich gezogen. Allerdings gelang es dieser Organisation auch nach einjähriger Belagerung nicht, die Katzenellenbogische Zollstation einzunehmen.


Burg Pfalzgrafenstein (Pfalz)
während der Renovierung 2005
Foto: Copyright by Rainer Schmitz

Mit der Autofähre nach St. Goarshausen überqueren wir den Rhein und steuern Kaub an. Mit der Personenfähre setzen wir zum Pfalzgrafenstein über. Mit dieser Zollstation mitten im Rhein hatte sich 1326 König Ludwig der Bayer sogar den Zorn von Papst Johannes XXII. in Avignon zugezogen. Weil der Papst um den freien Warenverkehr auf dem Rhein bangte, sprach er den Bann gegen den deutschen König aus.

Auf unserem Weg rheinaufwärts legen wir einen weiteren Halt bei der Klemenskapelle in Trechtingshausen. Dort rufen wir die Erinnerung wach an Philipp von Bolanden. Bei seiner Strafexpedition gegen rheinische Raubritter in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ließ Kaiser Rudolf den Burgherren von Burg Reichenstein an dieser Stelle enthaupten, nachdem er bereits den Herrscher der benachbarten Burg Sooneck samt männlichen Familienmitgliedern hatte hängen lassen.

Unsere Exkursion endet an der Nahemündung, wo wir einen fantastischen Blick auf den Mäuseturm und die Ruine Ehrenfels haben. Dort angekommen, hören wir die Sage von Bischof Hatto, den auf der Festung die Mäuse gefressen haben sollen. Nicht unerwähnt bleibt natürlich auch die wirkliche Geschichte der Mainzischen Zollanlage, die von der Burg Ehrenfels und dem Mäuseturm gebildet worden ist.

Änderungen, die den thematischen Charakter der Exkursionen nicht verändern,
sind vorbehalten.


Dauer der Führung 5 bis 8 Std.,
Sprache: Deutsch,
Anfragen richten Sie bitte an info@Rheintourist.de


---------------------------
www.Rheintourist.de