7. Der Rabbi von Bacharach


Bacharach
Foto: Copyright by Rainer Schmitz
Zum Auftakt der Reise, die uns auf die Spuren des Rabbiners von Bacharach führt, besuchen wir den jüdischen Friedhof von Oberwesel, auf dem 1936 die letzte Bestattung stattfand. Am Rand der Begräbnisstätten erfahren wir etwas über die Geschichte der Juden der alten Reichsstadt und über die jüdischen Begräbnisstätten.

Auf der Stadtmauer der Stadt der Türme finden wir den Chor einer gotischen Kirche mit barockem Dach, die Wernerkapelle. Dieses Gotteshaus geht auf die sogenannte Wernerlegende zurück. 1287 war in einem Weinberg bei Bacharach die Leiche eines 15-jährigen Knaben, Werner, gefunden worden, der bei einem Juden in Oberwesel im Dienst stand. Schnell war der Verdacht des Ritualmords erhoben und das Volk schritt zum Pogrom gegen die Juden. Heinrich Heines nur noch bruchstückhaft erhaltene Erzählung „Der Rabbi von Bacharach“ gibt uns einen Eindruck vom Pogromklima. In Oberwesel besuchen wir die dortige Wernerkapelle. An der Stelle, an der das Martyrium stattgefunden haben soll, erbauten die Oberweseler nach 1387 die Wernerkapelle. Nach den Zerstörungen von 1689 wurde nur der Chor wieder aufgebaut. Anschließend besuchen wie die in feinster Gotik erbaute Liebfrauenkirche. In deren Nähe findet sich die Michaelskapelle. Dort finden wir ein Relief des frühen 18. Jahrhunderts, das die Wernerlegende schildert.

Auf dem Weg nach Bacharach hören wir Auszüge aus Heinrich Heines Erzählfragment „Der Rabbi von Bacharach“. Leider ist das Haus des Rabbis beim Stadtbrand von 1911 untergegangen. Höhepunkt des Ausflugs ist der Besuch der Wernerkapelle, einem Juwel der rheinischen Hochgotik. Die 1426 fertiggestellte Kirche wurde als Grabeskirche für die Gebeine von Werner errichtet. Versuche, Werner heilig zu sprechen, scheiterten. 1620 nahmen spanische Truppen seine Gebeine aus dem reformierten Bacharach mit. Eine steinerne Tafel an der Kapelle beinhaltet die Bitte an Gott um Vergebung für das, was Christen den Juden angetan haben. Der Text von Papst Johannes XXIII. schließt mit den Worten: „Denn wir wussten nicht, was wir taten.“

Änderungen, die den thematischen Charakter der Exkursionen nicht verändern,
sind vorbehalten.


Dauer der Führung 5 bis 8 Std.,
Sprache: Deutsch,
Anfragen richten Sie bitte an info@Rheintourist.de


---------------------------
www.Rheintourist.de